rh?ter hier aufgestellt hat – alles dieses l??t auf Regungen des Mitleids schlie?en. Nicht jeder T?rh?ter h?tte so gehandelt. Und schlie?lich beugt er sich noch auf einen Wink hin tief zu dem Mann hinab, um ihm Gelegenheit zur letzten Frage zu geben. Nur eine schwache Ungeduld – der T?rh?ter wei? ja, da? alles zu Ende ist – spricht sich in den Worten aus: ›Du bist uners?ttlich.‹ Manche gehen sogar in dieser Art der Erkl?rung noch weiter und meinen, die Worte ›Du bist uners?ttlich‹ dr?cken eine Art freundschaftlicher Bewunderung aus, die allerdings von Herablassung nicht frei ist. Jedenfalls schlie?t sich so die Gestalt des T?rh?ters anders ab, als du es glaubst.« »Du kennst die Geschichte genauer als ich und l?ngere Zeit«, sagte K. Sie schwiegen ein Weilchen. Dann sagte K.: »Du glaubst also, der Mann wurde nicht get?uscht?« »Mi?verstehe mich nicht«, sagte der Geistliche, »ich zeige dir nur die Meinungen, die dar?ber bestehen. Du mu?t nicht zuviel auf Meinungen achten. Die Schrift ist unver?nderlich, und die Meinungen sind oft nur ein Ausdruck der Verzweiflung dar?ber. In diesem Falle gibt es sogar eine Meinung, nach welcher gerade der T?rh?ter der Get?uschte ist.« »Das ist eine weitgehende Meinung«, sagte K. »Wie wird sie begr?ndet?« »Die Begr?ndung«, antwortete der Geistliche, »geht von der Einfalt des T?rh?ters aus. Man sagt, da? er das Innere des Gesetzes nicht kennt, sondern nur den Weg, den er vor dem Eingang immer wieder abgehen mu?. Die Vorstellungen, die er von dem Innern hat, werden f?r kindlich gehalten, und man nimmt an, da? er das, wovor er dem Manne Furcht machen will, selbst f?rchtet. Ja, er f?rchtet es mehr als der Mann, denn dieser will ja nichts anderes als eintreten, selbst als er von den schrecklichen T?rh?tern des Innern geh?rt hat, der T?rh?ter dagegen will nicht eintreten, wenigstens erf?hrt man nichts dar?ber. Andere sagen zwar, da? er bereits im Innern gewesen sein mu?, denn er ist doch einmal in den Dienst des Gesetzes aufgenommen worden, und das k?nne nur im Innern geschehen sein. Darauf ist zu antworten, da? er wohl auch durch einen Ruf aus dem Innern zum T?rh?ter bestellt worden sein k?nnte und da? er zumindest tief im Innern nicht gewesen sein d?rfte, da er doch schon den Anblick des dritten T?rh?ters nicht mehr ertragen kann. Au?erdem aber wird auch nicht berichtet, da? er w?hrend der vielen Jahre au?er der Bemerkung ?ber die T?rh?ter irgend etwas von dem Innern erz?hlt h?tte. Es k?nnte ihm verboten sein, aber auch vom Verbot hat er nichts erz?hlt. Aus alledem schlie?t man, da? er ?ber das Aussehen und die Bedeutung des Innern nichts wei? und sich dar?ber in T?uschung befindet. Aber auch ?ber den Mann vom Lande soll er sich in T?uschung befinden, denn er ist diesem Mann untergeordnet und wei? es nicht. Da? er den Mann als einen Untergeordneten behandelt, erkennt man aus vielem, das dir noch erinnerlich sein d?rfte. Da? er ihm aber tats?chlich untergeordnet ist, soll nach dieser Meinung ebenso deutlich hervorgehen. Vor allem ist der Freie dem Gebundenen ?bergeordnet. Nun ist der Mann tats?chlich frei, er kann hingehen, wohin er will, nur der Eingang in das Gesetz ist ihm verboten, und ?berdies nur von einem einzelnen, vom T?rh?ter. Wenn er sich auf den Schemel seitw?rts vom Tor niedersetzt und dort sein Leben lang bleibt, so geschieht dies freiwillig, die Geschichte erz?hlt von keinem Zwang. Der T?rh?ter dagegen ist durch sein Amt an seinen Posten gebunden, er darf sich nicht ausw?rts entfernen, allem Anschein nach aber auch nicht in das Innere gehen, selbst wenn er es wollte. Au?erdem ist er zwar im Dienst des Gesetzes, dient aber nur f?r diesen Eingang, also auch nur f?r diesen Mann, f?r den dieser Eingang allein bestimmt ist. Auch aus diesem Grunde ist er ihm untergeordnet. Es ist anzunehmen, da? er durch viele Jahre, durch ein ganzes Mannesalter gewisserma?en nur leeren Dienst geleistet hat, denn es wird gesagt, da? ein Mann kommt, also jemand im Mannesalter, da? also der T?rh?ter lange warten mu?te, ehe sich sein Zweck erf?llte, und zwar so lange warten mu?te, als es dem Mann beliebte, der doch freiwillig kam. Aber auch das Ende des Dienstes wird durch das Lebensende des Mannes bestimmt, bis zum Ende also bleibt er ihm untergeordnet. Und immer wieder wird betont, da? von alledem der T?rh?ter nichts zu wissen scheint. Daran wird aber nichts Auff?lliges gesehen, denn nach dieser Meinung befindet sich der T?rh?ter noch in einer viel schwereren T?uschung, sie betrifft seinen Dienst. Zuletzt spricht er n?mlich vom Eingang und sagt: ›Ich gehe jetzt und schlie?e ihn‹, aber am Anfang hei?t es, da? das Tor zum Gesetz offensteht wie immer, steht es aber immer offen, immer, das hei?t unabh?ngig von der Lebensdauer des Mannes, f?r den es bestimmt ist, dann wird es auch der T?rh?ter nicht schlie?en k?nnen. Dar?ber gehen die Meinungen auseinander, ob der T?rh?ter mit der Ank?ndigung, da? er das Tor schlie?en wird, nur eine Antwort geben oder seine Dienstpflicht betonen oder den Mann noch im letzten Augenblick in Reue und Trauer setzen will. Darin aber sind viele einig, da? er das Tor nicht wird schlie?en k?nnen. Sie glauben sogar, da? er, wenigstens am Ende, auch in seinem Wissen dem Manne untergeordnet ist, denn dieser sieht den Glanz, der aus dem Eingang des Gesetzes bricht, w?hrend der T?rh?ter als solcher wohl mit dem R?cken zum Eingang steht und auch durch keine ?u?erung zeigt, da? er eine Ver?nderung bemerkt h?tte.« »Das ist gut begr?ndet«, sagte K., der einzelne Stellen aus der Erkl?rung des Geistlichen halblaut f?r sich wiederholt hatte. »Es ist gut begr?ndet, und ich glaube nun auch, da? der T?rh?ter get?uscht ist. Dadurch bin ich aber von meiner fr?heren Meinung nicht abgekommen, denn beide decken sich teilweise. Es ist unentscheidend, ob der T?rh?ter klar sieht oder get?uscht wird. Ich sagte, der Mann wird get?uscht. Wenn der T?rh?ter klar sieht, k?nnte man daran zweifeln, wenn der T?rh?ter aber get?uscht ist, dann mu? sich seine T?uschung notwendig auf den Mann ?bertragen. Der T?rh?ter ist dann zwar kein Betr?ger, aber so einf?ltig, da? er sofort aus dem Dienst gejagt werden m??te. Du mu?t doch bedenken, da? die T?uschung, in der sich der T?rh?ter befindet, ihm nichts schadet, dem Mann aber tausendfach.« »Hier st??t du auf eine Gegenmeinung«, sagte der Geistliche. »Manche sagen n?mlich, da? die Geschichte niemandem ein Recht gibt, ?ber den T?rh?ter zu urteilen. Wie er uns auch erscheinen mag, ist er doch ein Diener des Gesetzes, also zum Gesetz geh?rig, also dem menschlichen Urteil entr?ckt. Man darf dann auch nicht glauben, da? der T?rh?ter dem Manne untergeordnet ist. Durch seinen Dienst auch nur an den Eingang des Gesetzes gebunden zu sein, ist unvergleichlich mehr, als frei in der Welt zu leben. Der Mann kommt erst zum Gesetz, der T?rh?ter ist schon dort. Er ist vom Gesetz zum Dienst bestellt, an seiner W?rdigkeit zu zweifeln, hie?e am Gesetz zweifeln.« »Mit dieser Meinung stimme ich nicht ?berein«, sagte K. kopfsch?ttelnd, »denn wenn man sich ihr anschlie?t, mu? man alles, was der T?rh?ter sagt, f?r wahr halten. Da? das aber nicht m?glich ist, hast du ja selbst ausf?hrlich begr?ndet.« »Nein«, sagte der Geistliche, »man mu? nicht alles f?r wahr halten, man mu? es nur f?r notwendig halten.« »Tr?bselige Meinung«, sagte K. »Die L?ge wird zur Weltordnung gemacht.«
K. sagte das abschlie?end, aber sein Endurteil war es nicht. Er war zu m?de, um alle Folgerungen der Geschichte ?bersehen zu k?nnen, es waren auch ungewohnte Gedankeng?nge, in die sie ihn f?hrte, unwirkliche Dinge, besser geeignet zur Besprechung f?r die Gesellschaft der Gerichtsbeamten als f?r ihn. Die einfache Geschichte war unf?rmlich geworden, er wollte sie von sich absch?tteln, und der Geistliche, der jetzt ein gro?es Zartgef?hl bewies, duldete es und nahm K.s Bemerkung schweigend auf, obwohl sie mit seiner eigenen Meinung gewi? nicht ?bereinstimmte.
Sie gingen eine Zeitlang schweigend weiter, K. hielt sich eng neben dem Geistlichen, ohne zu wissen, wo er sich befand. Die Lampe in seiner Hand war l?ngst erloschen. Einmal blinkte gerade vor ihm das silberne Standbild eines Heiligen nur mit dem Schein des Silbers und spielte gleich wieder ins Dunkel ?ber. Um nicht vollst?ndig auf den Geistlichen angewiesen zu bleiben, fragte ihn K.: »Sind wir jetzt nicht in der N?he des Haupteinganges?« »Nein«, sagte der Geistliche, »wir sind weit von ihm entfernt. Willst du schon fortgehen?« Obwohl K. gerade jetzt nicht daran gedacht hatte, sagte er sofort: »Gewi?, ich mu? fortgehen. Ich bin Prokurist einer Bank, man wartet auf mich, ich bin nur hergekommen, um einem ausl?ndischen Gesch?ftsfreund den Dom zu zeigen.« »Nun«, sagte der Geistliche, und reichte K. die Hand, »dann geh.« »Ich kann mich aber im Dunkel allein nicht zurechtfinden«, sagte K. »Geh links zur Wand«, sagte der Geistliche, »dann weiter die Wand entlang, ohne sie zu verlassen, und du wirst einen Ausgang finden.« Der Geistliche hatte sich erst ein paar Schritte entfernt, aber K. rief schon sehr laut: »Bitte, warte noch!« »Ich warte«, sagte der Geistliche. »Willst du nicht noch etwas von mir?« fragte K. »Nein«, sagte der Geistliche. »Du warst fr?her so freundlich zu mir«, sagte K., »und hast mir alles erkl?rt, jetzt aber entl??t du mich, als l?ge dir nichts an mir.« »Du mu?t doch fortgehen«, sagte der Geistliche. »Nun ja«, sagte K., »sieh das doch ein.« »Sieh du zuerst ein, wer ich bin«, sagte der Geistliche. »Du bist der Gef?ngniskaplan«, sagte K. und ging n?her zum Geistlichen hin, seine sofortige R?ckkehr in die Bank war nicht so notwendig, wie er sie dargestellt hatte, er konnte recht gut noch hierbleiben. »Ich geh?re also zum Gericht«, sagte der Geistliche. »Warum sollte ich also etwas von dir wollen. Das Gericht will nichts von dir. Es nimmt dich auf, wenn du kommst, und es entl??t dich, wenn du gehst.
Zehntes Kapitel Ende
Am Vorabend seines einunddrei?igsten Geburtstages – es war gegen neun Uhr abends, die Zeit der Stille auf den Stra?en – kamen zwei Herren in K.s Wohnung. In Gehr?cken, bleich und fett, mit scheinbar unverr?ckbaren Zylinderh?ten. Nach einer kleinen F?rmlichkeit bei der Wohnungst?r wegen des ersten Eintretens wiederholte sich die gleiche F?rmlichkeit in gr??erem Umfange vor K.s T?r. Ohne da? ihm der Besuch angek?ndigt gewesen w?re, sa? K., gleichfalls schwarz angezogen, in einem Sessel in der N?he der T?r und zog langsam neue, scharf sich ?ber die Finger spannende Handschuhe an, in der Haltung, wie man G?ste erwartet. Er stand gleich auf und sah die Herren neugierig an. »Sie sind also f?r mich bestimmt?« fragte er. Die Herren nickten, einer zeigte mit dem Zylinderhut in der Hand auf den anderen. K. gestand sich ein, da? er einen anderen Besuch erwartet hatte. Er ging zum Fenster und sah noch einmal auf die dunkle Stra?e. Auch fast alle Fenster auf der anderen Stra?enseite waren schon dunkel, in vielen die Vorh?nge herabgelassen. In einem beleuchteten Fenster des Stockwerkes spielten kleine Kinder hinter einem Gitter miteinander und tasteten, noch unf?hig, sich von ihren Pl?tzen fortzubewegen, mit den H?ndchen nacheinander. »Alte, untergeordnete Schauspieler schickt man um mich«, sagte sich K. und sah sich um, um sich nochmals davon zu ?berzeugen. »Man sucht auf billige Weise mit mir fertig zu werden.« K. wendete sich pl?tzlich ihnen zu und fragte: »An welchem Theater spielen Sie?« »Theater?« fragte der eine Herr mit zuckenden Mundwinkeln den anderen um Rat. Der andere geb?rdete sich wie ein Stummer, der mit dem widerspenstigsten Organismus k?mpft. »Sie sind nicht darauf vorbereitet, gefragt zu werden«, sagte sich K. und ging seinen Hut holen.
Schon auf der Treppe wollten sich die Herren in K. einh?ngen, aber K. sagte: »Erst auf der Gasse, ich bin nicht krank.« Gleich aber vor dem Tor h?ngten sie sich in ihn in einer Weise ein, wie K. noch niemals mit einem Menschen gegangen war.
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K. sagte das abschlie?end, aber sein Endurteil war es nicht. Er war zu m?de, um alle Folgerungen der Geschichte ?bersehen zu k?nnen, es waren auch ungewohnte Gedankeng?nge, in die sie ihn f?hrte, unwirkliche Dinge, besser geeignet zur Besprechung f?r die Gesellschaft der Gerichtsbeamten als f?r ihn. Die einfache Geschichte war unf?rmlich geworden, er wollte sie von sich absch?tteln, und der Geistliche, der jetzt ein gro?es Zartgef?hl bewies, duldete es und nahm K.s Bemerkung schweigend auf, obwohl sie mit seiner eigenen Meinung gewi? nicht ?bereinstimmte.
Sie gingen eine Zeitlang schweigend weiter, K. hielt sich eng neben dem Geistlichen, ohne zu wissen, wo er sich befand. Die Lampe in seiner Hand war l?ngst erloschen. Einmal blinkte gerade vor ihm das silberne Standbild eines Heiligen nur mit dem Schein des Silbers und spielte gleich wieder ins Dunkel ?ber. Um nicht vollst?ndig auf den Geistlichen angewiesen zu bleiben, fragte ihn K.: »Sind wir jetzt nicht in der N?he des Haupteinganges?« »Nein«, sagte der Geistliche, »wir sind weit von ihm entfernt. Willst du schon fortgehen?« Obwohl K. gerade jetzt nicht daran gedacht hatte, sagte er sofort: »Gewi?, ich mu? fortgehen. Ich bin Prokurist einer Bank, man wartet auf mich, ich bin nur hergekommen, um einem ausl?ndischen Gesch?ftsfreund den Dom zu zeigen.« »Nun«, sagte der Geistliche, und reichte K. die Hand, »dann geh.« »Ich kann mich aber im Dunkel allein nicht zurechtfinden«, sagte K. »Geh links zur Wand«, sagte der Geistliche, »dann weiter die Wand entlang, ohne sie zu verlassen, und du wirst einen Ausgang finden.« Der Geistliche hatte sich erst ein paar Schritte entfernt, aber K. rief schon sehr laut: »Bitte, warte noch!« »Ich warte«, sagte der Geistliche. »Willst du nicht noch etwas von mir?« fragte K. »Nein«, sagte der Geistliche. »Du warst fr?her so freundlich zu mir«, sagte K., »und hast mir alles erkl?rt, jetzt aber entl??t du mich, als l?ge dir nichts an mir.« »Du mu?t doch fortgehen«, sagte der Geistliche. »Nun ja«, sagte K., »sieh das doch ein.« »Sieh du zuerst ein, wer ich bin«, sagte der Geistliche. »Du bist der Gef?ngniskaplan«, sagte K. und ging n?her zum Geistlichen hin, seine sofortige R?ckkehr in die Bank war nicht so notwendig, wie er sie dargestellt hatte, er konnte recht gut noch hierbleiben. »Ich geh?re also zum Gericht«, sagte der Geistliche. »Warum sollte ich also etwas von dir wollen. Das Gericht will nichts von dir. Es nimmt dich auf, wenn du kommst, und es entl??t dich, wenn du gehst.
Zehntes Kapitel Ende
Am Vorabend seines einunddrei?igsten Geburtstages – es war gegen neun Uhr abends, die Zeit der Stille auf den Stra?en – kamen zwei Herren in K.s Wohnung. In Gehr?cken, bleich und fett, mit scheinbar unverr?ckbaren Zylinderh?ten. Nach einer kleinen F?rmlichkeit bei der Wohnungst?r wegen des ersten Eintretens wiederholte sich die gleiche F?rmlichkeit in gr??erem Umfange vor K.s T?r. Ohne da? ihm der Besuch angek?ndigt gewesen w?re, sa? K., gleichfalls schwarz angezogen, in einem Sessel in der N?he der T?r und zog langsam neue, scharf sich ?ber die Finger spannende Handschuhe an, in der Haltung, wie man G?ste erwartet. Er stand gleich auf und sah die Herren neugierig an. »Sie sind also f?r mich bestimmt?« fragte er. Die Herren nickten, einer zeigte mit dem Zylinderhut in der Hand auf den anderen. K. gestand sich ein, da? er einen anderen Besuch erwartet hatte. Er ging zum Fenster und sah noch einmal auf die dunkle Stra?e. Auch fast alle Fenster auf der anderen Stra?enseite waren schon dunkel, in vielen die Vorh?nge herabgelassen. In einem beleuchteten Fenster des Stockwerkes spielten kleine Kinder hinter einem Gitter miteinander und tasteten, noch unf?hig, sich von ihren Pl?tzen fortzubewegen, mit den H?ndchen nacheinander. »Alte, untergeordnete Schauspieler schickt man um mich«, sagte sich K. und sah sich um, um sich nochmals davon zu ?berzeugen. »Man sucht auf billige Weise mit mir fertig zu werden.« K. wendete sich pl?tzlich ihnen zu und fragte: »An welchem Theater spielen Sie?« »Theater?« fragte der eine Herr mit zuckenden Mundwinkeln den anderen um Rat. Der andere geb?rdete sich wie ein Stummer, der mit dem widerspenstigsten Organismus k?mpft. »Sie sind nicht darauf vorbereitet, gefragt zu werden«, sagte sich K. und ging seinen Hut holen.
Schon auf der Treppe wollten sich die Herren in K. einh?ngen, aber K. sagte: »Erst auf der Gasse, ich bin nicht krank.« Gleich aber vor dem Tor h?ngten sie sich in ihn in einer Weise ein, wie K. noch niemals mit einem Menschen gegangen war.
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